Juni 13, 2023

Warum klebt sich niemand für die Rente fest?

Die Rente ist ein Thema, über das momentan erschreckend wenig diskutiert wird. Obwohl wichtige Entscheidungen für die Zukunft getroffen werden müssen, scheint es keine Aktivisten zu geben, die für eine Rettung der Rentenversicherung kämpfen. Im Vergleich dazu gibt es zahlreiche Protestaktionen für den Klimaschutz. Während der Klimawandel in der Tat eine andere Dimension hat als die Rentenversicherung, ist es dennoch verwunderlich, dass sich niemand für eine bessere Absicherung im Alter einsetzt. Die Babyboomer-Generation geht bald in Rente, und es ist unklar, wie die Renten in Zukunft finanziert werden sollen, wenn immer weniger Beitragszahler immer mehr Rentnern gegenüberstehen. Es gibt drei Möglichkeiten, das Rentensystem zu retten: Die Arbeitnehmer müssen länger arbeiten, die Beiträge müssen erhöht werden oder das Rentenniveau muss gesenkt werden. Keine dieser Optionen ist wirklich attraktiv, weshalb Politiker auf eine Rentenreform verzichten und stattdessen auf mehr Steuerzuschüsse setzen. Bis 2025 gilt die “doppelte Haltelinie”, die festlegt, dass das Rentenniveau nicht unter 48 Prozent sinken und der Rentenbeitrag nicht über 20 Prozent vom Brutto steigen darf. Der Freiburger Rentenexperte Bernd Raffelhüschen hält diese Regelung für unmöglich und kritisiert, dass entweder das Rentenniveau gesenkt oder die Beiträge erhöht werden müssen, um das heutige Rentenniveau zu halten. Es ist daher zu erwarten, dass in Zukunft noch weitere Steuerzuschüsse fließen werden, um das Rentensystem aufrechtzuerhalten.

Die Rentenversicherung ist ein wichtiger Bestandteil des deutschen Sozialsystems und eine der wichtigsten Einkommensquellen für ältere Menschen. Die Rente soll dazu beitragen, dass auch im Alter ein angemessener Lebensstandard erhalten bleibt. In den letzten Jahren hat sich das Rentensystem jedoch erheblich verändert. Immer mehr ältere Menschen beziehen Rente, während gleichzeitig immer weniger Menschen in die Rentenkassen einzahlen. Die demografische Entwicklung, also die steigende Lebenserwartung und die sinkende Geburtenrate, hat zu einem Rückgang der Beitragszahler und einem Anstieg der Rentnerzahl geführt. Um die Rentenversicherung zu stabilisieren, müssen daher Maßnahmen ergriffen werden, um das Rentenniveau zu sichern und die Finanzierung sicherzustellen.

Die Diskussion um die Rente ist jedoch seit einiger Zeit ins Stocken geraten. Während andere Themen wie Klimaschutz, Gesundheit oder Migration in der öffentlichen Debatte präsent sind, findet die Rentenversicherung kaum Beachtung. Dies ist umso erstaunlicher, da das Rentenproblem in den nächsten Jahren drängender denn je wird. Die Babyboomer-Generation, die in den 1960er Jahren geboren wurde, geht bald in Rente und es ist fraglich, wie deren Rente (und die Rente aller, die danach in Rente gehen) finanziert werden soll. Denn immer mehr Rentnern stehen immer weniger Beitragszahler gegenüber.

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