November 7, 2023

SPD-Nachwuchs schlägt vor: 60.000 Euro Erbe für alle – Die Idee eines Grunderbes

Die SPD-Jugendorganisation Jusos hat auf ihrem bevorstehenden Bundeskongress eine bemerkenswerte Idee auf den Tisch gebracht: Sie fordern ein “Grunderbe”, das jedem über 18 Jahren in Deutschland einen Betrag von 60.000 Euro zuspricht, vorausgesetzt, sie haben ihren Wohnsitz in Deutschland.

Laut Sarah Mohamed, der Vizechefin der Jusos, könnte ein solches Grunderbe dazu beitragen, den Teufelskreis zu durchbrechen, in dem Arbeit nicht mehr die treibende Kraft für Wohlstand ist. Die Idee besteht darin, Menschen, die bei ererbtem Vermögen in ihren Familien leer ausgehen, einen finanziellen Startkapital vom Staat zu gewähren, um eigenständig Vermögen aufzubauen und Karrierechancen zu nutzen.

Die Idee ist nicht neu, da der Ökonom Marcel Fratzscher, Präsident des Berliner Wirtschaftsinstituts DIW, bereits im Jahr 2022 vorgeschlagen hat, ein Grunderbe von 20.000 Euro einzuführen. Die finanzielle Frage ist jedoch entscheidend: Wie soll ein solches Vorhaben finanziert werden? Die Jusos schätzen, dass ihr Vorschlag etwa 45 Milliarden Euro kosten würde, was weniger als 15 Prozent der 400 Milliarden Euro ausmacht, die jedes Jahr ohne Gegenleistung vererbt werden.

Die Schlüsselkomponente zur Finanzierung dieses Grunderbes ist eine entsprechende Besteuerung. Diese würde nach einem Freibetrag von einer Million Euro mit zehn Prozent beginnen und sich schrittweise erhöhen: 20 Prozent bei zwei Millionen Euro, 30 Prozent bei drei Millionen Euro und bis zu maximal 90 Prozent ab der neunten Million. Die Realisierbarkeit eines solchen Steuerplans wird weiterhin diskutiert.

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