Bezahlbarer Wohnraum bleibt Mangelware: In Deutschland, insbesondere in Ballungszentren, verschärft sich das Problem des knappen bezahlbaren Wohnraums. Die Inflation und steigende Zinsen tragen dazu bei, dass sich der Wohnungsbau für große Wohnungsunternehmen wie Vonovia immer weniger lohnt.
Verfehlte Neubauziele: Trotz des Ziels der Bundesregierung, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen, liegt die tatsächliche Zahl deutlich niedriger. Experten wie Michael Voigtländer vom Institut der Deutschen Wirtschaft prognostizieren für die kommenden Jahre eher eine Fertigstellung von rund 200.000 Wohnungen pro Jahr.
Zurückhaltung bei Neubauprojekten: Vonovia, Deutschlands größtes Wohnungsunternehmen, hat seine Bauaktivitäten gedrosselt. Die steigenden Baukosten machen Neubauten weniger rentabel, und der Quadratmeterpreis für Neubauten liegt mittlerweile bei rund 5000 Euro, einschließlich Grundstück.
Finanzielle Herausforderungen für Vonovia: Neben den hohen Baukosten steht Vonovia auch vor der Aufgabe, seine Schuldenlast zu bewältigen. Das Unternehmen plant, Immobilien im Wert von rund drei Milliarden Euro zu verkaufen, um seine finanzielle Situation zu stabilisieren.
Leerstandsquote und Nachfrage: Trotz einer Leerstandsquote von etwa zwei Prozent bei Vonovia-Wohnungen, die in der Branche als “vollvermietet” gilt, ist die Nachfrage nach Wohnraum enorm hoch. Vor allem in Städten wie Berlin ist der Andrang auf verfügbare Wohnungen groß.
Ausblick auf die Mietpreisentwicklung: Angesichts der anhaltenden Neubaukrise und der hohen Nachfrage ist davon auszugehen, dass die Mieten weiter steigen werden. Experten prognostizieren, dass die Krise im Neubau bis mindestens 2025 anhalten und sich verschärfen wird.
Forderungen zur Unterstützung des Wohnungsbaus: Voigtländer schlägt Maßnahmen wie Sonderabschreibungen und eine temporäre Befreiung von der Grunderwerbssteuer vor, um den Wohnungsbau zu fördern. Allerdings sieht er die derzeitigen Herausforderungen als ein branchenweites Problem an, das sich nicht allein auf Vonovia beschränkt.
Insgesamt verdeutlicht die Situation, dass der Wohnungsmarkt in Deutschland vor großen Herausforderungen steht, die sich nicht nur auf die Verfügbarkeit von Wohnraum, sondern auch auf die Mietpreise auswirken werden.
