Laut einer Umfrage des Ifo-Instituts hat sich die Stimmung unter den Selbstständigen in Deutschland im August weiter verschlechtert. Der Geschäftsklimaindex fiel den fünften Monat in Folge und erreichte im August einen Wert von minus 19,9 Punkten, verglichen mit minus 16,4 im Juli. Ifo-Expertin Katrin Demmelhuber fasste das Ergebnis zusammen und betonte, dass die Lage in der deutschen Wirtschaft “angespannt” sei.

Besonders die Unzufriedenheit mit den aktuellen Geschäften nahm signifikant zu, und die Erwartungen für die kommenden Monate blieben pessimistisch. Immer weniger Selbstständige planen, in diesem Umfeld ihre Preise zu erhöhen.

Die Inflation führt dazu, dass immer mehr Geschäfte schließen müssen, da viele Einzelhändler die steigenden Kosten nicht mehr tragen können. Gleichzeitig nimmt der Konsum der Verbraucher ab.

Selbst in Branchen, die bisher vergleichsweise robust waren, sank das Geschäftsklima erstmals in diesem Jahr unter die Nullmarke. Die Geschäftsaussichten, Umsatzerwartungen und das Urteil zur aktuellen Lage verschlechterten sich deutlich. Katrin Demmelhuber vom Ifo-Institut kommentierte, dass “die Durststrecke aufgrund der fehlenden Nachfrage verlängert” werde.

Während sich die Lage im Gastgewerbe im August leicht erholte, verzeichneten Freiberufler in den Bereichen Design, Fotografie und Übersetzung deutliche Einbrüche. Die Einzelhändler zeigten sich pessimistisch hinsichtlich ihrer Zukunft, da die aktuelle Geschäftslage sich erheblich verschlechterte. Viele Händler spüren weiterhin die Zurückhaltung der Verbraucher aufgrund der hohen Inflationsraten.

Das Ifo-Institut prognostiziert, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr um 0,4 Prozent schrumpfen wird, aufgrund von Inflation, steigenden Zinsen und einer schwachen Weltwirtschaft. Für 2024 haben die Ökonomen ihre Wachstumsprognose von 1,5 auf 1,4 Prozent gesenkt, und für 2025 wird ein Plus von 1,2 Prozent erwartet.

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