November 21, 2023

Droht René Benko die Entmachtung? Unruhe bei Signa Holding

Mehrere große Bauprojekte sind gestoppt, die Geldgeber rebellieren. Nun hat sich der Immobilienunternehmer René Benko einem Geschäftspartner zufolge zum Rückzug aus seinem Signa-Konzern bereit erklärt. Gleichzeitig stellt er Forderungen.

Immer mehr Anzeichen deuten auf eine bevorstehende Entmachtung des österreichischen Milliardärs René Benko im angeschlagenen Handels- und Immobilienkonzern Signa hin. Der Unternehmer Hans-Peter Haselsteiner, der 15 Prozent an der Signa Holding besitzt, erklärte heute gegenüber dem ORF, dass Benko grundsätzlich einverstanden sei, sich operativ zurückzuziehen. Stattdessen soll der Sanierungsexperte Arndt Geiwitz das Ruder übernehmen.

Zur Signa Holding gehören neben Prestige-Immobilien in deutschen Innenstädten auch die Warenhauskette Galeria. Mehrere große Bauprojekte des Konzerns, darunter der Elbtower in Hamburg oder das Carsch-Haus in Düsseldorf, sind aufgrund offensichtlicher Finanzierungsprobleme gestoppt. Die gesamte Immobilienbranche kämpft derzeit mit den Auswirkungen stark gestiegener Zinsen und hoher Inflation.

Die wichtigsten Signa-Gesellschafter haben in einem Brief eine Entmachtung des Gründers Benko gefordert, wie das “Handelsblatt” berichtet. Dies sei die einzige Möglichkeit, das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Hans-Peter Haselsteiner, der früher den Baukonzern Strabag leitete, erklärte, dass die Gesellschafter Benko gebeten hätten, Herrn Geiwitz nicht nur als Sanierungsbeauftragten einzusetzen, sondern auch als Generalbevollmächtigten. Außerdem sollten Geiwitz alle Stimmrechte übertragen bekommen, die Benko oder seine Stiftungen in der Signa Holding innehaben. Benko hält laut ORF direkt und indirekt über Privatstiftungen rund 77,5 Prozent der Anteile.

Eine endgültige Zustimmung Benkos steht jedoch offenbar noch aus. Der Milliardär möchte nun wissen, ob die Gesellschafter bereit sind, einen Beitrag zur Sanierung der Gruppe zu leisten, so Haselsteiner.

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