Mai 23, 2023

Der „Generation Nullzins“ droht am Häusermarkt der Kollaps

Der Immobilienmarkt in Europa steht derzeit unter Druck und birgt ein erhöhtes Risiko für eine Kollaps der Blase. Besonders in Schweden ist dies zu spüren, wo der Markt einen dramatischen Einbruch erlebt hat und die Hauspreise seit dem Höchststand im März 2022 um etwa 15% gesunken sind. Eine ähnliche Entwicklung gab es zuletzt in den 1990er Jahren, als eine Immobilienblase zum Zusammenbruch des schwedischen Bankensystems führte. Auch andere europäische Staaten haben mit steigenden Bauzinsen zu kämpfen, was den Abwärtstrend am Immobilienmarkt verstärkt. Besonders betroffen sind Länder wie Deutschland, wo die Nachfrage seit dem Zinsanstieg deutlich zurückgegangen ist. Die schwedische Zentralbank hat den Leitzins bereits von 0 auf 3% angehoben, was für viele schwedische Haushalte fatal ist, die mehr Hypothekarkredite mit variablem Zinssatz oder nur kurzer Zinsbindung abgeschlossen haben. Viele von ihnen leben daher nun gefährlich nahe am finanziellen Abgrund und sind gezwungen, ihre Ausgaben zu kürzen, um die höheren Hypothekenkosten noch stemmen zu können. Auch für die schwedische Wirtschaft sieht die Europäische Kommission düstere Zeiten voraus, da sie für 2023 als einzige in der Europäischen Union ein Schrumpfen prognostiziert. Analysten gehen davon aus, dass der Druck auf den Wohnungsmarkt weiter zunehmen wird, da die Inflation auf eine Jahresrate von 12% im Februar und im März auf etwa 11% gestiegen ist.

Die Europäische Zentralbank warnte bereits im vergangenen Jahr vor einem drohenden Kollaps der Immobilienmärkte einiger Eurostaaten. Der Finanzstabilitätsbericht der EZB zeigte, dass in manchen Staaten die Gefahr besteht, dass sich eine Blasenbildung am Häusermarkt entwickelt und die Immobilienpreise und Hypothekenvergabe sich gegenseitig hochschaukeln. Die Branche sieht den Markt daher längst am Scheideweg und es ist fraglich, ob sich der Markt noch erholen wird. Viele Haushalte werden von den Auswirkungen betroffen sein und ihre Ausgaben einschränken müssen, um ihre Schulden zu bedienen.

Es ist jedoch nicht alles negativ, da der Markt auch Chancen bietet. Wer als Investor die richtigen Entscheidungen trifft, kann von den Entwicklungen am Immobilienmarkt profitieren und ein gutes Geschäft machen. Auch kann es eine Gelegenheit sein, um eine Immobilie günstiger als bisher zu erwerben. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die Situation in den nächsten Jahren entwickeln wird und wie die europäischen Staaten darauf reagieren werden, um eine weitere Eskalation zu vermeiden.

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