Oktober 17, 2023

Aktuelle Preisentwicklungen in Deutschland 

Die Preise sind im Juni in fast allen Bereichen gestiegen, darunter Energie, Lebensmittel und Freizeit. Doch es gibt auch positive Entwicklungen wie das 9-Euro-Ticket und den Tankrabatt, die dem Trend entgegenwirken.

In Deutschland sind viele Preise im Juni erheblich angestiegen. Zum Beispiel verzeichneten wir 89 Prozent höhere Kosten für Heizöl, eine 85-prozentige Steigerung bei Sonnenblumenöl und eine 22-prozentige Erhöhung der Strompreise. Besonders Nahrungsmittel und Energie trieben die Inflation in die Höhe. Im Vormonat war der Verkehr der Haupttreiber für Preissteigerungen, doch die Maßnahmen der Bundesregierung zeigten hier ihre Wirkung.

Die Verkehrspreise stiegen im Juni um 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, aber dank des 9-Euro-Tickets und des Tankrabatts sanken die Kosten für die Verbraucher*innen. Im Vergleich zum Vormonat sind die Verkehrspreise sogar um 6,2 Prozent gesunken, wobei das 9-Euro-Ticket die Bahnpreise für den regionalen Nahverkehr um beeindruckende 45 Prozent senkte.

Der umstrittene Tankrabatt führte ebenfalls zu sinkenden Spritpreisen, insbesondere bei Benzin. E5 und E10 kosteten im Juni weniger als im Mai, während Dieselpreise weitgehend stagnierten. Dennoch sind die Preise im Vergleich zum Vorjahr immer noch hoch, mit einem Anstieg von bis zu 45 Cent pro Liter bei E5 und sogar 70 Cent bei Diesel im Vergleich zum Juni 2021.

Energiepreise bleiben weiterhin ein Problem, hauptsächlich aufgrund der russischen Invasion in die Ukraine und anderer Faktoren wie der CO2-Abgabe. Bei Lebensmitteln sind Speisefette die Preistreiber, insbesondere pflanzliche Fette wie Sonnenblumenöl, die 85 Prozent teurer sind als vor zwölf Monaten.

Die steigenden Preise sind auch in anderen Bereichen spürbar, wie zum Beispiel bei Öl, Fleisch und Gemüse. Ein einfaches Beispiel zeigt die zusätzlichen Kosten für die Zutaten einer Pizza, die im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent gestiegen sind.

Trotzdem sind Lebensmittel und Energie die Haupttreiber der Inflation. Wenn man diese Bereiche herausrechnet, läge die Inflation bei nur 3,2 Prozent.

Es wird erwartet, dass die Preise in den kommenden Monaten weiter steigen, da vorgelagerte Preissteigerungen, beispielsweise in der Landwirtschaft, zeitverzögert an die Verbraucher*innen weitergegeben werden. Dies führt bereits zu finanziellen Belastungen für Menschen mit niedrigem Einkommen, da die Preise explodieren, selbst wenn es keine Knappheit gibt, so Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

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